Schönheit der Antarktis, eine einmalige Kreuzfahrt

Once in a lifetime

Schönheit der Antarktis, eine einmalige Kreuzfahrt

Ich bin aus der Antarktis zurück. Wir sind mit dem Expeditionskreuzfahrtschiff insgesamt 7.200 km gefahren, also ungefähr Luftlinie von Hamburg nach Bangkok.

Das, was uns vor zwei Jahren durch Corona verwehrt war, haben wir jetzt in einer kleineren Gruppe erlebt. Ich muss ganz offen und ehrlich sagen: Es war die schönste Reise meines bisherigen Lebens. Natürlich habe ich mir im Vorfeld viele Gedanken gemacht, was auf mich zukommt, wie ich mir die unendliche Weite und Schönheit der Antarktis vorstelle, was es bedeutet, einen Eispanzer von 4 km im Durchschnitt zu haben etc. etc.

Aber das, was ich dann erlebt habe, hat alle Vorstellungen bei weitem übertroffen und hat mir im wahrsten Sinne des Wortes einzigartige Erlebnisse beschert.

Hinzu kommt der perfekte Service dieses Haag Lloyd Kreuzfahrt Expeditionsschiffes. Aufgrund der maximalen Gästezahl von 198 Personen erleben Sie eine Individualität und einen Luxus, den Sie bei anderen Schiffen so nicht haben können. Das gilt für das Schiff und die häufigen Anlandungen mit kleinen Booten, so dass wir der Tier- und Pflanzenwelt, der Natur wirklich sehr nahekamen. Es bringt nichts, nur mal ein kleines Stück durch die Antarktis zu fahren, ohne anzulanden. Cruising allein, das ist nur ein kleiner Teil des Erlebnisses Antarktis.

Gut, wir hatten auch Glück mit dem Wetter. Jetzt, im arktischen Sommer, zwischen November und Februar war es größtenteils um die 0°, also noch wärmer, als zur gleichen Zeit in Deutschland. Und wir hatten viele schöne Sonnentage. Dass es dazwischen immer mal etwas rauer wird und die Wellen höher schlagen, vor allem in der Drake Passage, ist im wahrsten Sinne des Wortes der Natur geschuldet.

Man sollte sich für diese Reise Zeit nehmen. Wir waren 25 Tage unterwegs. Zunächst flogen wir nach Buenos Aires, hatten dort eine vierstündige Stadtrundfahrt, bei der wir die Hauptstadt Argentiniens näher kennenlernten.  Am nächsten Tag flogen wir dann noch einmal über 3.000 km bis Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt mit ca. 82.000 Einwohnern und einer beeindruckenden Landschaft. Hier ging es dann an Bord unseres Schiffes. Ich hatte eine Route ausgesucht, bei der wir auch die Königspinguine hautnah kennenlernen konnten. Also ging es zunächst zu den Falkland Inseln und dann in einem großen Bogen über Südgeorgien, die südlichen Orkney und Shetland Inseln Richtung Weddell Meer zum antarktischen Festland. Meistens fuhren wir zwischen diesem und den vorgelagerten Inseln, überquerten den südlichen Polarkreis und kamen dank der hohen Eisklasse unseres Expeditionsschiffes in weiter südlich gelegene Gebiete, wo wir ziemlich allein waren, weil andere Schiffe mit einer geringeren Eisklasse dort nicht fahren können. Als wir den südlichsten Punkt unserer Reise erreichten und an Land gingen, dachten wir mal kurz daran, ob es denn gut wäre, von hier aus zu Fuß zum Südpol zu gehen. Wenn wir jeden Tag 6-8 Stunden gelaufen wären, hätten wir den Südpol nach einem Jahr erreicht. Also doch keine gute Idee……

Laut antarktischem Vertrag dürfen immer nur maximal 100 Personen zur gleichen Zeit auf dem Festland sein. Also war das Verhältnis zwischen uns und den Pinguinen sehr ungleich verteilt. Die Pinguine hatten immer Vorfahrt auf ihren Pinguinstraßen, und wir mussten warten, wenn wir eine Pinguinstraße überquerten, bis sie vorübergelaufen waren. Das waren sehr schöne und im wahrsten Sinne des Wortes hautnahe Kontakte.

Weitere beeindruckende Kontakte waren die riesigen Eisberge, die sich vom Festlandeis gelöst hatten. Der größte, den wir gesehen haben A23a, war viereinhalbmal so groß wie ganz Berlin, etwa 4.500 qkm. Eine wahnsinnige Vorstellung!

Die Antarktis ist der einzige Kontinent auf unserer Erde, der so unwirtlich ist, dass hier auf natürliche Weise keine Menschen leben. Die kälteste je gemessene Temperatur liegt bei knapp minus 90°. Die katabatischen Winde tun ihr Übriges dazu.  Heute gibt es viele Forschungsstationen in der Antarktis, in denen Forscher und Mitarbeiter leben. Aber diese benötigen eine Infrastruktur, die das menschliche Leben ermöglicht.  Beeindruckt waren wir von Forschern wie Amundsen, Scott und Shackleton, aber auch von Walfängern, die erste Stationen Ende des 19. Jahrhunderts errichtet haben und die ohne die heutigen Annehmlichkeiten arbeiten und überleben mussten. Ruinen dieser Siedlungen konnten wir teilweise besuchen.

Was bleibt von dieser Reise? Ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit, das gesehen zu haben, ein ehrfurchtsvolles Staunen über die Schönheit der Antarktis und unseres Planeten und der dringende Impetus, alles zu tun, damit wir dies nicht zerstören.

Prof. Matthias Augustin, Februar 2024

Unsere Kreuzfahrten

Wir labten uns jetzt an der unbeschreiblichen Frische des Antarktik, die unser ganzes Sein in diesen Regionen durchdringt, und die wohl die Ursache der Sehnsucht vieler Polarforscher nach diesen Zonen ist.

Ernest Shackleton1875-1922, irischer Polarforscher

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